Frankfurt/Main (dpa) - Die 42. Auflage des Radrennens «Rund um den Henninger Turm» in Frankfurt/Main steht ganz im Zeichen des Duells zwischen Jan Ullrich und Erik Zabel. Die früheren Telekom- Weggefährten treten am 1. Mai erstmals gegeneinander an und zählen zu den Favoriten des hochkarätig besetzten Rennens.
«Unser Vorzug ist Jan Ullrich. Er ist sicher so gut drauf wie noch nie zu diesem Zeitpunkt», erklärte Marcel Wüst, Pressesprecher des Team Coast, in Frankfurt. Die Favoritenbürde trägt jedoch das Team-Telekom, das mit dem stärksten Aufgebot startet. «Das ist die Truppe, die für uns die Frühjahrskastanien aus dem Feuer holen soll und schon geholt hat. Für uns geht es um den Sieg», meinte Telekom-Pressechef Matthias Schumann.
Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Mannschaften, darunter 15 der Kategorie I, werden die 208 km lange Strecke durch den Taunus in Angriff nehmen. Zu den Siegkandidaten zählen auch die Italiener Michele Bartoli (Fassa Bortolo) und Davide Rebellin (Gerolsteiner), der Australier Robbie McEwen (Lotto), die Niederländer Erik Dekker und Michael Boogerd (beide Rabobank) sowie Telekom-Profi Alexander Winokurow, der am vergangenen Wochenende das Amstel-Gold-Race gewann.
Im Mittelpunkt wird jedoch Ullrich stehen, der mit seinem glanzvollen Comeback bei «Rund um Köln» große Erwartungen geweckt hat. «Ich bin einer der glücklichsten Menschen über seine Wiederauferstehung an Ostern», meinte Wüst, der dem Rennen in Frankfurt zuversichtlich entgegensieht. «Der Rucksack der 14-tägigen Suspendierung des Teams wird langsam abgeworfen. Alle unsere Fahrer kommen wieder auf das Leistungslevel, wo sie hingehören», sagte der frühere Top-Sprinter.
Für Ullrich wird «Rund um den Henninger Turm» und zuvor Lüttich-Bastogne-Lüttich eine ernsthafte Standortbestimmung. In Belgien will der 29-Jährige laut Wüst testen, wie sein Körper auf ein Weltcup-Rennen über 260 km reagiert. Vier Tage später soll vor heimischer Kulisse möglichst eine Top-Platzierung herausspringen.
Die strebt natürlich auch das Team Telekom an. Neben Zabel, der das Rennen 1999 und 2002 für sich entschied, und Winokurow bringen die Bonner mit Lokalmatador Kai Hundertmarck einen dritten Sieg-Kandidaten an den Start. Der Kelsterbacher hofft auf ein ähnliches Husarenstück wie im Jahr 2000, als er den Zielstrich als Erster überquerte. «Jeder schaut auf uns, weil wir die Top-Favoriten sind. Daher wird es schwer. Es kommt darauf an, die richtige Gruppe zu erwischen», meinte Hundertmarck.